Stillgeschichten Stillberatung Marina Schlatter
 
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Stillen und Trösten

Immer wieder bin ich damit konfrontiert, dass Menschen ein Problem damit haben, wenn Babys und Kleinkinder durch Stillen getröstet werden. Ich habe mich gefragt: warum ist das so und ist es in Ordnung, wenn wir unsere Kinder trösten, indem wir sie stillen?

Ein Beispiel:
Mein 18 Monate alter Sohn klettert auf ein Möbel und fällt hinunter. Er erschrickt sich natürlich sehr, schlägt auch mit dem Kopf auf dem Boden auf und weint sehr. Er schreckt die Arme nach mir aus, möchte hochgenommen werden. Nachdem er sich durch Tragen, Wiegen, Singen und Zureden nicht beruhigt, setze ich mich mit ihm aufs Sofa und biete ihm die Brust an. Das Angebot nimmt er sofort an, hört auf zu weinen, wimmert noch ein wenig, schluchzt und stillt und beruhigt sich in der folgenden 7-minütigen Stilleinheit komplett. Ich könnte noch einige Beispiele anschließen, nach einem Wutanfall/einer Frustration, beim Arztbesuch oder anderen aufwühlenden Situationen
Trost ist zwischenmenschliche Zuwendung an jemanden, der trauert oder anderen seelischen bzw. körperlichen Schmerz zu ertragen hat. Derjenige wird getröstet. Trost kann durch Worte, Gesten und Berührung gespendet werden. Der Schmerz und die Traurigkeit des Getrösteten sollen gelindert werden; er soll spüren, dass er nicht allein gelassen ist; seine seelische Verfassung soll gestärkt werden.
Das Wort Trost (entstanden im Althochdeutschen im 8. Jahrhundert) hängt etymologisch mit dem indogermanischen Wortstamm treu zusammen und bedeutet Festigkeit, auch seelischer Halt, Zuversicht und Ermutigung im Leid.[1]
(Quelle: https://de.wikipedia.org, Datum: 06.05.24)
Was, wenn nicht Stillen hat das Baby und Kleinkind als eine haltgebende, treue „Festigkeit“ erfahren, tagtäglich seit seiner Geburt. Was soll nun an dieser tröstenden Geste schädlich sein? Zumal Stoffe in der Muttermilch sowie das Saugen an sich eine schmerzstillende und beruhigende Wirkung haben. Vielleicht stören sich Menschen daran, dass es sowas ähnliches ist wie Essen. Und natürlich wäre es ungünstig, wenn wir zum Trost nach einem Unfall oder einem Gefühlsausbruch dem Kind etwas zu Essen oder gar etwas Süßes anbieten würden. Doch diese Sichtweise reduziert das Stillen (mal wieder) auf nur diesen einen Aspekt, der Nahrungsaufnahme, der ja ab dem zweiten Lebenshalbjahr des Kindes immer mehr an Bedeutung verliert.
Deshalb: Ihr Mütter, hört auf euer Bauchgefühl, stillt eure Kinder auch zum Trost, wenn sie es einfordern oder gerne annehmen. Meiner Meinung nach ist es ein wunderbares Mittel um dem Kind zu zeigen, dass wir für es da sind!

Liebe Grüße und ein tröstliches Stillen wünscht dir deine Marina :)